Pressemitteilung: Unser Omma braucht einen Platz!

Die Stadt Dortmund hat viele prominente und verdiente historische Persönlichkeiten, nach
denen Gebäude, Straßen und Plätze benannt sind. Viele alte weiße Männer wurden mit
ihren Namen in der Stadt verewigt.

Was prominent fehlt, sind die Generationen von verdienten Frauen, die oft im Kleinen,
manchmal im Großen zum Wohle der Allgemeinheit gewirkt haben. Wer hat uns beschützt?
Wer hat uns Bütterkes geschmiert? Wer hat dafür gesorgt, dass Generationen versorgt
wurden? Unsere Ommas. Deshalb hatte Die PARTEI während der Sitzung am 3. März einen
Änderungsantrag in die Bezirksvertretung Innenstadt-West eingebracht. Statt den Platz am
Europabrunnen nach einem uralten Maler „Conrad-von-Soest-Platz“ zu benennen, wie es die
CDU beantragte, schlug Die PARTEI vor, die vielen wundervollen Großmütter zu ehren und
den sonnigen, zentralen Ort doch besser „Unser-Omma-Ihr-Platz“ zu nennen.

Ohne auch nur eine Sekunde an unsere liebevollen Ommas zu denken, lehnte die CDU die
Änderung ihres Antrags kaltherzig ab. Und zum Entsetzen der PARTEI-Vertreterin stimmten
alle Fraktionen bei nur einer PARTEI-Gegenstimme dem CDU-Antrag zu, einem vor 600
Jahren gestorbenen Maler den Vorzug vor unser aller Ommas zu geben. Ein Stich ins Herz
unserer Großmütter!

Nun gibt es allerdings am 28. April eine zweite Chance für unser Omma ihr Platz! Denn
entgegen der Vorschrift wurde der Änderungsantrag der PARTEI in der Sitzung nicht noch
einmal gesondert zur Abstimmung gestellt. Die gewissenhafte Geschäftsführung der
Bezirksvertretung ließ das Rechtsamt prüfen und letzteres hat bestätigt: Unser Omma
braucht eine zweite Chance! Deshalb kommt der Antrag wieder auf die Tagesordnung.

Am Mittwoch wird sich zeigen, ob die Bezirksvertreter:innen erneut unser Omma ihren Platz
ablehnen oder ob sie doch in ihre Herzen schauen und den Ommas einen schönen,
geselligen Platz im Zentrum von Dortmund zugestehen.

4 Comments on “Pressemitteilung: Unser Omma braucht einen Platz!

  1. Die Idee, den Platz am Europabrunnen „Unser Omma ihr Platz“ zu benennen, gefällt mir überaus gut.
    Erstens ist es so schönes Ruhrhochdeutsch,
    zweitens haben die ungezählten lieben Ommas solch eine Würdigung längst verdient,
    drittens sollten Straßen und Plätze, die nach Kolonialherren der wilheminischen Ära benannt sind, umbenannt werden, wenn diese Kolonialherren sich des Völkermordes an afrikanischen und südamerikanischen Ureinwohnern schuldig gemacht haben.

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  2. Freunde, Bekannten und auch ich sind begeistert!
    Den meisten unserer Volksvertretern wünschten wir mehr Humor und zündende Ideen.
    Man könnte solche Umbenennungen vor allem vornehmen, wenn sich herausstellt, dass Namensgeber von Straßen oder Plätzen eine umstrittene politische Vergangenheit haben.
    Dafür eine Liste humoriger Benennungen parat haben und lange Diskussionen fänden ein schnelles Ende.

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  3. Ich finde die Idee großartig. Jede Omma hat diese Hommage verdient. Und es klingt einfach toll, so schön dortmunderisch.

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  4. Unabhängig von jeder politischen Meinung, empfinde ich den Vorschlag als großartig, lokal- und geschichtsverbunden – einfach perfekt, für einen Dortmunder Ort.

    Ich würde jede Petition dafür sofort unterzeichnen.

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